Aktienmärkte volatil, NVIDIA nach Korrektur erholt
Es könnte in der Börsenwelt doch so schön sein, wenn die Kurse immer nur nach oben laufen würden. Aber leider steigt bei jeder Hausse mit jedem Tag die Anzahl derer, die langsam aber sicher kalte Füße bekommen, oder einfach nur mal Gewinne mitnehmen, denn daran ist bekanntlich noch niemand gestorben. Wie vor wenigen Tagen der CEO von NVIDIA, Jensen Huang, der im Zeitraum vom 13. bis 21. Juni NVIDIA-Aktien im Wert von 95 Millionen US-Dollar zu einem Durchschnittspreis von 131,44 USD verkauft hat.
Ein perfektes Timing, denn die Aktie von NVIDIA erreichte ihr vorläufiges All-Time-High am 20. Juni im Handel an der Nasdaq bei 140,76 USD und hat dann innerhalb von 3 Handelstagen bis auf 118 USD korrigiert, ein Minus von rund 16 Prozent. Bei der Marktkapitalisierung haben sich dabei mal eben 550 Mrd. USD in Luft aufgelöst. Fast so viel, wie die vier größten DAX-Unternehmen SAP, Siemens, Airbus und Deutsche Telekom insgesamt an Marktkapitalisierung zu bieten haben. Wie die Reise mit NVIDIA und den sonstigen KI-Aktien weitergeht, werden wir erleben, noch ist der positive Trend intakt.
Was machen die Notenbanken? Nach der Leitzinssenkung der EZB hält die FED unverändert die Füße still. Die US-Inflationsrate lag im Mai bei hartnäckigen 3,3 Prozent, die Kerninflationsrate sogar bei 3,4 Prozent. Zuviel, um opportunistisch die Zügel zu lockern. Derweil mehren sich kritische Stimmen angesichts erster Warnsignale vom US-Arbeitsmarkt. Es drohe ein Abrutschen in die Rezession, die FED reagiere viel zu zögerlich und spiele mit dem Feuer, so die US-Ökonomin Claudia Sahm.
Wo ist nun der Königsweg? Die nächste FED-Sitzung mit Zinsentscheid ist erst am 31. Juli, das heißt in genau 5 Wochen. Bis dahin kann noch viel passieren, auf jeden Fall sehen wir noch neue Marktdaten, die die Entscheidung der FED in die eine oder andere Richtung beeinflussen werden.
Newsletter vom 26. Juni 2024
Martin Braun, Börse Hannover