Halbjahresbilanz: Aktienmärkte überwiegend im Plus
Das erste Börsenhalbjahr liegt hinter uns und was die Aktienmärkte betrifft, zeigt sich unterm Strich ein uneinheitliches Bild. Während die US-Aktienindizes nach 6 Monaten alle im Plus liegen (Dow Jones +4,2%, S&P500 +14,8%, Nasdaq100 +17%), sieht es in Europa etwas anders aus. DAX und EuroStoxx50 liegen mit plus 8,8% bzw. 8,2% nah beieinander, der FTSE100 schaffte +5,6%, aber der französische CAC40 landet weit abgeschlagen und notiert rot bei -0,85%.
Das sah bis Mai noch anders aus, als neue Höchststände fast im Tagestakt erreicht wurden. Die Europawahl und die Neuwahlen in Frankreich haben bei Investoren zur Verunsicherung geführt und nachfolgend die Aktienkurse abwärts bzw. seitwärts geschickt. Hinzu kommt die gedämpfte Euphorie zum Thema Zinssenkungen und Wirtschaftswachstum. Die EZB hat ihr Pulver erst einmal verschossen und solange die FED nicht reagiert, wird man sich auch in Frankfurt mit weiteren Zinsschritten zurückhalten. Derweil hat Fed-Chef Powell gestern bei einer Anhörung vor dem US-Senat die Erwartungen erst einmal gedämpft. Das gefiel den europäischen Märkten gar nicht, DAX und EuroStoxx50 schlossen gestern mit 1,3 Prozent im Minus.
Ein Phänomen zeigt sich immer deutlicher. Nur wenige Aktien sind für die positive Entwicklung der Indizes verantwortlich. Während in den USA die bekannten „Magnificent Seven“ für 60 Prozent der Performance beim des S&P 500 sorgten, konnte allein die Aktie von SAP 40 Prozent zum Halbjahres-Zuwachs beim DAX beitragen. Die deutsche Nr. 1 nach Börsenwert legte in den ersten 6 Monaten um 35 Prozent zu und kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 220 Mrd. Euro.
Was uns das zweite Börsenhalbjahr bringen wird, bleibt abzuwarten. Und nun noch ein Wehrmutstropfen zum Schluss: Am morgigen Donnerstag, dem 11. Juli, ist im „besten Deutschland aller Zeiten“ Steuerzahlergedenktag. Bis zu diesem Zeitpunkt haben Sie als Durchschnittshaushalt in diesem Jahr nur für Vater Staat gearbeitet.
Nehmen Sie es gelassen, Ihr Geld ist ja nicht weg, es wird nur umverteilt!
Zum Newsletter anmeldenNewsletter vom 10. Juli 2024
Martin Braun, Börse Hannover