Schwarzer Schwan oder nur ein schwarzer Montag am Aktienmarkt?
Nein, das ist noch kein Crash, was wir in diesen Tagen erlebt haben, sondern eine überfällige Korrektur. Pünktlich zum Monatswechsel kippte bereits Mitte vergangener Woche die Stimmung in den USA. Eine drohende Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt und die ersehnten Zinssenkungen noch in gefühlt „weiter Ferne“. Hinzu kommen Zweifel an den Wachstumsperspektiven führender Technologie-Aktien wie NVIDIA & Co. Das hält kein Börsianer aus und nimmt vorsichtshalber einfach mal Gewinne mit.
Nachdem die US-Aktienmärkte bereits ab Donnerstag deutlich nachgaben, schloss der Nikkei am Montagmorgen mit einem Minus von 12,4 Prozent auf 31.458 Punkte den Vogel ab. Größter Tagesverlust seit 1987 und ein Minus von 25 Prozent zum Jahreshöchststand vom 11. Juli bei 42.224 Punkten. Am nächsten Handelstag kam es in Tokio aber bereits wieder zum Rebound von 10,2 Prozent, nachdem die US-Börsen sich am Montag weniger panisch zeigten und deutlich über ihren Tagestiefs schlossen. Seit gestern sind alle wieder im Plus, aber der Schock sitzt tief. Mit fairer Unternehmensbewertung hat das alles natürlich nichts mehr zu tun, das sind Emotionen, die hier die Kurse rauf und runter treiben.
Vorläufiges Fazit: Lage einstweilig entspannt, Gefahr noch nicht gebannt, aber keine schwarzen Schwäne im Landeanflug. Schauen Sie auf das große Ganze und bleiben Sie sehr wachsam in diesen Tagen, das Sommerloch ist zumindest an den Börsen vorbei.
Newsletter vom 07. August 2024
Martin Braun, Börse Hannover