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  • Börse Düsseldorf: Börsen-Unwort 2023 ist „Ultradiversifikation“
    • Mit „Ultradiversifikation“ wird die wichtige Risikostreuung auf die Spitze getrieben
    • „Aktienrente“ landet knapp dahinter und „Soft Landing“ komplettiert das Podium
    • Umfrage im 23. Jahr bei Börsen/Market Makern/Gremien sowie Online-Voting

    Düsseldorf, 15. Januar 2024 – „Ultradiversifikation“ wurde zum Börsen-Unwort für das Jahr 2023 gewählt. Zum 23. Mal ermittelte die Börse Düsseldorf per Umfrageaktion das Unwort der Branche für das abgelaufene Jahr. Nur knapp dahinter landete der Begriff „Aktienrente“, gefolgt von „Soft Landing“ sowie „Banken-Beben“ und „Kleinanlegerstrategie“. Über die fünf Kandidaten der Vorauswahl konnten Mitarbeitende der Börsen, Market Maker und Gremien abstimmen. Das parallele Online-Voting gab den Ausschlag beim knappen Endergebnis.

    Beim Investieren an der Börse ist Diversifikation eine wichtige Voraussetzung, um Rendite und Risiko in Balance zu bringen. Davon zeugen viele Börsenweisheiten, wie: „Nicht alle Eier in einen Korb legen“ oder „Breit gestreut – nie bereut!“ Weil die Streuung also für den langfristigen Erfolg an der Börse wichtig ist, rückt das Thema gern beim Vertrieb von Finanzprodukten in den Fokus und so wurde im letzten Jahr prominent die „Ultradiversifikation“ ausgerufen. Doch über vielfach propagierte „World“- oder „All Countries“-ETFs gibt es bereits einfache und kostengünstige Wege, sich mit nur einem Produkt und einem breiten Länder- und Branchen-Mix an der Marktentwicklung von hunderten bis tausenden Aktien zu beteiligen. Neue, besonders ausgefeilte Multifaktor-Ansätze versprechen jetzt eine noch komplexere Streuung, die aber auch mit erhöhten Kosten verbunden ist. „Eine solche extreme Optimierung ist vielleicht ein gesellschaftlicher Trend, aber ob sich damit wirklich Überperformance erzielen lässt, wird man erst in vielen Jahren nachweisen können“, erklärt Dr. Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. „Die Wahl zum Börsen-Unwort zeigt, dass blumige Marketingversprechen kritisch gesehen werden. Die Zahl der direkten oder indirekten Aktienbesitzer in Deutschland war zuletzt rückläufig und die deutsche Aktienkultur bleibt wenig ausgeprägt. Langfristig erfolgreiches Investieren darf nicht als Raketenwissenschaft daherkommen“, so Deml weiter.

    Das zweitplatzierte Börsen-Unwort „Aktienrente“ war der Favorit vieler Branchenexperten und greift die politische Diskussion um das zu Jahresbeginn angekündigte und später wegen des Haushaltsdefizits zunächst verschobene „Generationenkapital“ auf. Beim drittplatzierten „Soft Landing“ ging es um die Leitzinspolitik der Notenbanken beim Kampf gegen die hohe Inflation.

    Seit 2001 ermittelt das Team der Börse Düsseldorf ein Börsen-Unwort im jährlichen Rückblick. Die Wahl erfolgt in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser. Die bisherigen Börsen-Unwörter lauten: „Zufallsgewinne“ (2022) „Taschengeld-Trader“ (2021) „Corona-Gewinner“ (2020) „Finanztransaktionssteuer“ (2019), „America First“ (2018), „Bitcoin Boom“ (2017), „Anlagenotstand“ (2016), „Zinswende“ (2015), „Guthabengebühr“ (2014), „Billiges Geld“ (2013), „Freiwilliger Schuldenschnitt“ (2012), „Euro-Gipfel“ (2011), „Euro-Rettungsschirm“ (2010), „Bad Bank“ (2009), „Leerverkauf“ (2008), „Subprime“ (2007), „Börsen-Guru“ (2006), „Heuschrecken“ (2005), „Seitwärtsbewegung“ (2004), „Bester Preis“ (2003), „Enronitis“ (2002) und „Gewinnwarnung“ (2001).

    Bild: BÖAG Börsen AG

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Sabrina Otto
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